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Heimatstipendium in Stolberg Ausschreibung für die Künstlerinnen und Künstler

Programmdauer:
Juni bis November 2024

Über die Bewerbungen entscheidet der Künstlerische Beirat der Kunststiftung voraussichtlich im März 2024.

Bewerbungsschluss:
31. Januar 2024

„500 Jahre Bauernkrieg und 500. Todestag Thomas Müntzers“ – anlässlich des Gedenkjahres schreibt die Kunststiftung Sachsen-Anhalt im Geburtsort des Theologen, Reformators und Revolutionärs – in Stolberg – ein Sonderstipendium im bewährten und vom Land Sachsen-Anhalt geförderten Format des HEIMATSTIPENDIUMS aus.

In dem Harzstädtchen, in dem Müntzer um 1489 zur Welt kam, liegt das Museum Alte Münze. Neben einer historischen Münzwerkstatt und über 500 Jahre alten Archivalien werden auch viele funktionstüchtige Werkzeuge gezeigt sowie Wissenswertes zu Thomas Müntzer vermittelt. Das Highlight des Museums ist eine große Spindelpresse, ein Balancier, mit dem noch immer Medaillen geprägt werden. Viele der jährlich geprägten Jahresmedaillen zeigen Müntzer-Motive.

Die Kunststiftung möchte den authentischen Müntzer-Ort in das Gedenkjahr einbinden: mit Aktionen, Interventionen und der Ausstellung zeitgenössischer Kunst, die von einem/r Künstler/in im Zusammenhang mit dem Ort, der Person Müntzers und der Sammlung des Museums Alte Münze entwickelt werden.

Zur Bewerbung aufgefordert sind Kunstschaffende, die im weitesten Sinne dreidimensional arbeiten. Es besteht die seltene Möglichkeit, dass der/die Künstler/in die im Museum Alte Münze zur Verfügung stehenden historischen Werkzeuge nutzt. Um deren Möglichkeiten – besonders die des Balanciers – kennenzulernen, wird es für die Stipendiatinnen und Stipendiaten einen Workshop mit dem in Münzprägung erfahrenen Künstler Carsten Theumer geben, der handwerklich beratend zur Seite steht. Als Ergebnisse könnten z. B. Münzen und Medaillen entstehen, die den Stellenwert der zeitgenössische Medaillenkunst als besonderen Bereich in der Bildhauerei festigen.

Thematisch soll sich der/die Künstler/in der Bedeutung Thomas Müntzers in der Geschichte sowie dem Ort und dem Aufbewahrten befassen, um – davon inspiriert – Kunstwerke für eine Ausstellung zu schaffen. Ebenso sollen, gemeinsam mit dem Museum, für ein breites Publikum Angebote entwickelt werden wie Kunstvermittlungsaktionen, Interventionen im Stadtraum und öffentlichkeitswirksame Werbeaktionen. Deshalb möchte die Kunststiftung mit diesem Stipendium Künstlerpersönlichkeiten ansprechen, die sich diesem Projekt mit Begeisterung und hoher Kommunikationsfreude widmen. So wird das Gedenkjahr bereichert, angemessen gewürdigt und zur Auseinandersetzung angeregt.

Die Kunststiftung hat eine herausragende Expertise, wenn es um die Verbindung zeitgenössischer Kunst mit musealen Sammlungen geht: Bereits zwei Mal, in den Jahren 2017/18 und 2020/21, hat die Kunststiftung das deutschlandweit einzigartige HEIMATSTIPENDIUM realisiert. Es ermöglichte insgesamt 19 Künstlerinnen und Künstlern den Zugang und die Arbeit in Museen und Gedenkstätten, um die Öffentlichkeit für die einzigartigen Sammlungen zu sensibilisieren. Sie befassten sich mit dem Aufbewahrten, um davon inspiriert, neue Arbeiten in allen Kunstgenres zu entwickeln, die das Überlieferte reflektieren. Sie entdeckten Kostbarkeiten in den Depots, lernten Land und Leute kennen, luden zu Gesprächen, Führungen und zum Mitmachen ein.

Beim „HEIMATSTIPENDIUM in Stolberg — Eine Prägung für Müntzer“ werden zwei parallellaufende Stipendien in Höhe von je 9.000 Euro für jeweils ein halbes Jahr (Juni bis November 2024) an zwei Künstlerinnen bzw. Künstler vergeben. Darin inkludiert sind die Materialkosten zur Herstellung des künstlerischen Werkes, Rahmungen sowie Ausstellungsarchitektur wie Vitrinen oder Sockel, sofern sie nicht vom Museum zur Verfügung gestellt werden können, Kunsttransport-, Reise-, ggf. Unterkunfts- sowie Versicherungskosten. Kosten, die im Rahmen der ab dem 1. Quartal 2025 vorgesehenen Abschlusspräsentation bzw. bei öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen entstehen, werden – nach Absprache – von der Kunststiftung getragen.

Die Ausschreibung richtet sich an freischaffende Künstlerinnen und Künstler, die ihren Hauptwohnsitz in Sachsen-Anhalt haben (siehe Förderrichtlinie der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt).

Der/Die Stipendiat/in kann während des Programms in Stolberg arbeiten und leben. Je nach Möglichkeit wird das Museum einen Arbeitsraum zur Verfügung stellen und bei der Suche nach einer Unterkunft unterstützen. Eine durchgängige Anwesenheitspflicht während der Dauer des Stipendiums besteht nicht. Jedoch werden regelmäßige Besuche und Kontakte erwartet, auch, um öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen mit dem Museum zu realisieren. Dies können künstlerische Aktionen, Kinderkunstnachmittage, Podiumsdiskussionen, Führungen etc. sein. Die Kunststiftung, insbesondere die Kuratorin Dr. Ines Janet Engelmann steht dem/der Stipendiat/in während der gesamten Laufzeit des Stipendiums sowie bei den Abschlussausstellungen beratend und unterstützend zur Seite.

Die während des Stipendiums entstandenen Werke bleiben Eigentum der Urheber. Eine Dauerleihgabe bzw. ein späterer Ankauf durch das Museum ist in Absprache zwischen dem/der Künstler/in sowie dem Museum möglich. Sollte der beiderseitige Wunsch bestehen, dass das künstlerische Werk im Museum verbleibt, berät die Kunststiftung zu Leihverträgen oder Ankaufsvorhaben.

Gewünscht werden Zuarbeiten zu den Social-Media-Aktivitäten der Kunststiftung Sachsen-Anhalt (Blog, App, Internetseite), indem die Stipendiatinnen und Stipendiaten Geschichten, Gedanken, Fotos und Neuigkeiten rund um ihr Schaffen während des Stipendiums teilen.

Um das Museum Alte Münze kennenzulernen, bietet die Kunststiftung Sachsen-Anhalt während des Bewerbungszeitraumes eine kostenfreie Busfahrt nach Stolberg mit Besuch des Museums an. Der Termin ist der Mittwoch, 13.12.2023. Bei Interesse wird gebeten, sich bis zum Mittwoch, 29. November 2023, unter presse.heimat@kunststiftung-sachsen-anhalt.de anzumelden.

Folgende Unterlagen sind für die Bewerbung einzureichen:

  • ausgefülltes und unterschriebenes Formular
  • Lebenslauf
  • Wohnsitznachweis in Form einer amtlichen Meldebescheinigung
  • Ideenskizze (Konzept im weitesten Sinne) mit Erläuterungen der geplanten künstlerischen Reaktion und des partizipativen Vorhabens; max. 2 DIN A4 Seiten.
  • Arbeitsproben in Form eines Portfolios (max. 10 Seiten, ungebunden, Bildmaterial im Hochformat DIN A4, Papierstärke max. 100 g/m2, einseitig bedruckt; audiovisuelle Arbeiten auf USB-Sticks. Links zu Webseiten oder zu audiovisuellen Arbeiten sowie die Einreichung von Katalogen oder anderen gebundenen Werken werden nicht berücksichtigt.)
  • Freistellung des Arbeitgebers oder Nachweis über die Exmatrikulation

Über die Bewerbungen entscheidet der Künstlerische Beirat der Kunststiftung voraussichtlich im Februar 2024. Maßstab für eine Beurteilung sind die Vollständigkeit der Unterlagen, die künstlerische Qualität der vorgelegten Ideenskizzen und der eingereichten Arbeitsproben.

Bewerbungen können bis zum 31. Januar 2024 (Poststempel) bei der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt (Neuwerk 11, 06108 Halle/Saale) eingereicht werden. Die Auswahl der Sitpendiat/innen erfolgt im Februar 2024.

Bei Fragen senden Sie bitte eine Mail an presse.heimat@kunststiftung-sachsen-anhalt.de. Die Kunststiftung bittet darum, Fragen zum Museum ebenfalls an diese E-Mailadresse zu senden und von einer direkten Kontaktaufnahme abzusehen.

Die Maßnahme „Das HEIMATSTIPENDIUM in Stolberg – Eine Prägung für Müntzer“ wird durch das Land Sachsen-Anhalt gefördert und realisiert im Rahmen der dezentralen Landesausstellung zum Jubiläum „500 Jahre Bauernkrieg und 500. Todestag Thomas Müntzer“.

Informationen zum Museum

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